
Covid-19: Störung des Blutflusses entschlüsselt
Quelle: apotheke adhoc online, 4. Juni 2020
Das Covid-19 wohl keine reine Lungenerkrankung ist, diskutieren Mediziner bereits seit längerem. Sars-CoV-2 befällt neben der Lunge vor allem die Blutgefäße befällt – hierdurch entstehen die gefährlichen Entzündungsreaktionen im Körper. Diese Erkenntnis könnte die Behandlung der neuen Viruserkrankung verändern.
Forscher aus Wuppertal, Harvard, Basel, Leuven und Hannover fassen das Verhalten von Sars-CoV-2 in einer Studie folgendermaßen zusammen: „Sars-CoV-2 befällt im Gegensatz zu den Grippeviren vornehmlich Blutgefäßstrukturen, die sogenannten Endothelzellen und führt zu einer gesteigerten Entzündungsreaktion, vergleichbar mit einer Abstoßungsreaktion nach einer Organtransplantation.“
Studienautor Maximilian Ackermann vom Institut für Pathologie und Molekularpathologie am Helios Universitätsklinikum Wuppertal erklärt, dass die Forscher erstmals die ausgeprägten und großflächigen Schädigungen der Blutgefäße zeigen konnten. Diese Gefäßschädigungen mindern die Blutzufuhr zu den Endorganen wie der Lunge, aber auch zum Herzen oder zum Gehirn.
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Zum ganzen ArtikelZervixkarzinom: Was bleibt, was ist neu beim Screening?
Quelle: Pharmazeutische Zeitung online, 28. Mai 2020
Mit Start des neuen Programms werden gesetzlich versicherte Frauen im Alter von 20 bis 65 Jahren von ihrer Krankenkasse alle fünf Jahre angeschrieben und über die Möglichkeit zur Teilnahme am Krebsfrüherkennungsprogramm informiert. Sie können die Untersuchungen aber auch unabhängig von diesem Anschreiben und über das 65. Lebensjahr hinaus in Anspruch nehmen, betont der Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA). Was bleibt gleich? Alle Frauen ab 20 Jahren haben weiterhin jährlich Anspruch auf eine klinische Untersuchung mit Anamnese, gynäkologischer Tastuntersuchung, Inspektion der genitalen Hautregion und Abtasten der Brust.
Was ändert sich? Die Untersuchung unterscheidet sich nun nach dem Alter der Frau. Frauen zwischen 20 und 34 Jahren können wie bislang einmal jährlich eine zytologische Untersuchung mittels Pap-Test (Dünnschichtzytologie; benannt nach dem griechischen Gynäkologen George Papanicolaou) wahrnehmen. Dabei wird ein Zellabstrich vom Gebärmuttermund und -hals entnommen und auf Dysplasien (Cervical Intraepithelial Neoplasia, CIN) untersucht. Bei auffälligem Befund kann sich weitere Diagnostik anschließen, zum Beispiel eine erweiterte Zytologie, ein Test auf genitale Infektionen mit HP-Viren oder eine Kolposkopie (Spiegelung) des Gebärmutterhalses. Vor allem hochgradige CIN können sich zu einem Zervixkarzinom weiterentwickeln und sollten daher operativ entfernt werden.
Frauen ab 35 Jahren werden künftig nur alle drei Jahre zur »Vorsorge« eingeladen, die aber einen Kombitest umfasst. Bei der Kombinationsuntersuchung wird der vaginale Abstrich sowohl auf HP-Viren (HPV-Test) als auch auf Zellveränderungen (Pap-Test) untersucht. Auffällige Befunde werden weiter abgeklärt, zum Beispiel durch eine weitere Ko-Testung oder eine Spiegelung des Gebärmutterhalses.
Zum ganzen ArtikelIst das Nervensystem bei SARS-CoV-2-Infektionen beteiligt?
Quelle: lifepr online, 26. Mai 2020
Bundesweites Register soll Datengrundlage für die Erforschung des Pathomechanismus bezüglich des Gehirns bieten
Infektionen mit SARS-Cov-2 betreffen offenbar auch andere Organe als die Lungen. „Es gibt bei COVID-19 Hinweise auf Infektionen des Herzens und der Nieren, aber auch auf eine Beteiligung des zentralen Nervensystems“, sagt Prof. Dr. Till Acker, Vorsitzender der Deutschen Gesellschaft für Neuropathologie und Neuroanatomie e.V. (DGNN). Belastbare Belege für eine Beeinflussung von Nervenzellen durch das neuartige Coronavirus beziehungsweise zur Neuroinvasion von SARS-CoV-2 fehlen jedoch bislang; für Infektionen mit anderen humanen Coronaviren ist sie bereits nachgewiesen worden. Um eine mögliche Beteiligung des Nervensystems bei COVID-19 zu untersuchen, wird auf Initiative der DGNN ein deutschlandweites Register mit humanen Proben aus dem zentralen und peripheren Nervensystem (ZNS, PNS) bei COVID-19-Obduktionen aufgebaut.
Mit der neuen dezentralen Biobank soll nun die Grundlage dafür geschaffen werden, eine mögliche ZNS-Beteiligung detailliert morphologisch, molekular und klinisch zu charakterisieren und die Pathomechanismen der SARS-CoV-2-Infektion besser zu verstehen. So ist nicht bekannt, bei welchen klinischen Verläufen und in welcher Häufigkeit das ZNS bei COVID-19 involviert ist. Hierzu ist auch eine enge Zusammenarbeit mit der PanN3-Initiative der Deutschen Gesellschaft für Neurologie (DGN), die neurologische Begleiterkrankungen bei COVID-19 untersucht, vereinbart worden.
Wir leiten Sie hier zum CNS-COVID19 Register der Justus-Liebig Universität Giessen
Zum ganzen ArtikelDGP: DGP2020 goes digital - Programm der Jahrestagung der DGP jetzt online
Quelle: DGP online, Mai 2020
Die Deutsche Gesellschaft für Pathologie e.V. informiert auf ihrer Homepage zum Programm der diesjährigen Jahrestagung. „Unser Immunsystem – der Staat im Staate“
Die diesjährige 104. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Pathologie e.V. wird wegen der aktuellen Corona-Krise als virtuelle und digitale Tagung ab dem 4. Juni 2020 stattfinden. Ein umfangreiches on-demand Angebot wird bis zum 6. September 2020 verfügbar sein.
Hier leiten wir Sie direkt zum Tagungsprogramm
Zum ganzen ArtikelStudie: Coronatote mit mutmaßlich irreversiblen Lungenschäden
Quelle: sueddeutsche online, 22. Mai 2020
Augsburg (dpa) - Ärzte der Augsburger Uniklinik haben bei der Obduktion verstorbener Corona-Patienten durchwegs "ungewöhnlich schwere, teils mutmaßlich irreversible" Schäden im Lungengewebe festgestellt.Sie seien offensichtlich nicht bei der Beatmung, sondern am ehesten direkt durch das Virus entstanden, teilte die Uniklinik am Freitag mit. Das Ärzteteam sehe die Veränderung als Todesursache an.
Das Team habe 19 Tote obduziert. Die Ergebnisse der ersten zehn Obduktionen beschreibt es im "Journal of the American Medical Association" ("Jama"). Die Menschen hatten ein Durchschnittsalter von 79 Jahren. "Alle Patienten litten an schweren Grunderkrankungen, die jedoch nicht unmittelbar zum Tod führten", sagte Professor Bruno Märkl, Direktor der Pathologie an der Uniklinik. In den übrigen Organen seien keine augenscheinlich schweren Veränderungen nachgewiesen worden.
In Berlin waren zuvor bereits mindestens elf Covid-19-Tote obduziert worden. Als Todesursachen wurden demnach am häufigsten Blutvergiftung bei Lungenentzündungen (vier Fälle), Lungenversagen (drei Fälle) und Herzversagen (zwei Fälle) erkannt. In allen elf Fällen habe das Pathologie-Institut der Charité festgestellt, dass die Todesursachen "kausal durch Covid-19 bedingt" gewesen seien, hieß es.
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DGP: Status Quo der IVD-Richtlinie
Quelle: DGP online, Mai 2020
Die AWMF und ihre ad hoc-Kommisiion "Bewertung von Medizinprodukten" hat eine zusammenfassende Darstellung zum Status Quo der IVD-Richtlinie herausgegeben.
Für die DGP arbeiten Herr Professor Stenziger (Heidelberg) und Herr Professor Weichert (München) in dieser Kommission mit.
Das Dokument steht Ihnen hier zur Verfügung
Zum ganzen ArtikelCorona-Pandemie: Patienten dürfen keinesfalls auf wichtige Diagnostik verzichten
Quelle: idw online, 19. Mai 2020 Pressemitteilung
Seit der Corona-Krise verzeichnen Pathologen einen deutlichen Einbruch bei eingesendeten Gewebeproben. Dies ergab eine erste repräsentative Umfrage vom 7. April 2020 unter 30 deutschen Universitätspathologien. Mehr als die Hälfte der Universitätsinstitute meldeten einen Rückgang von mehr als 20 Prozent seit Beginn der Corona-Krise 2020. Initiator dieser Umfrage war die DGP, Deutsche Gesellschaft für Pathologie.
Da Pathologen sämtliche im Rahmen von Untersuchungen oder Operationen entnommenen Biopsien auf krankhafte Veränderungen untersuchen, lässt sich an rückläufigen Zahlen der Einbruch von ärztlicher Tätigkeit sowohl im ambulanten als auch im stationären Bereich ablesen.
„Die Schließung von Praxen/Polikliniken und die Angst vor Ansteckung mit dem Covid-19-Virus hat viele Patienten von Arztbesuchen abgehalten“, erklärt Prof. Dr. Gustavo Baretton, Pathologe am Universitätsklinikum Carl Gustav Carus Dresden und Vorsitzender der Deutschen Gesellschaft für Pathologie. Der Appell des Spezialisten: „Wir möchten die Patienten dringend auffordern, aus Angst vor Corona keinesfalls auf die Abklärung von Beschwerden zu verzichten. Jede und jeder sollte Symptome ernst nehmen und ärztliche Termine wahrnehmen.“
Hier geht es direkt zum Artikel auf idw-online
Zum ganzen ArtikelTumordiagnostik: An der Translation soll es nicht scheitern
Quelle: aerztezeitung online, 19. Mai 2020
Ob es sich bei einem verdächtigen Knoten um Krebs handelt oder nicht, wird in der Regel im pathologischen Labor unter dem Mikroskop geklärt. Um bei steigenden Erkrankungszahlen und immer feineren molekularen Details den Pathologen sowohl die Arbeit zu erleichtern als auch maßgeschneiderte Behandlungen zu ermöglichen, haben Wissenschaftler vom Pathologischen Institut der Charité – Universitätsmedizin Berlin gemeinsam mit Kollegen von der TU Berlin ein digitales Bildanalyse-System entwickelt, das mittels Künstlicher Intelligenz (KI) mikroskopische Aufnahmen beurteilen kann.
Um den „digitalen Kollegen“ in der pathologischen Diagnostik auszubilden, arbeitet das Team um Professor Frederick Klauschen - stellvertretender Direktor des Instituts für Pathologie der Charité am Campus Mitte - mit vielen menschlichen Kollegen von verschiedenen Universitätskliniken zusammen. Diese zeichnen auf tausenden von digitalen mikroskopischen Aufnahmen von Gewebeschnitten die pathologischen Veränderungen ein. Mit diesen Befunden „füttern“ die Pathologen die Software, sodass diese „lernen“ kann, wie sich beispielsweise Tumorgewebe optisch von gesundem Gewebe unterscheidet.
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